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Werkschau XXII – Robert F. Hammerstiel

Ort
Fotogalerie Wien
Österreich, 1090 Wien, Währinger Straße 59/WUK
+43 1 408 54 62, www.fotogalerie-wien.at

von 24.10.2017 bis 25.11.2017
Eröffnung: 24.10.2017 14:00

Zusatzinfo

Robert F. Hammerstiel – Home at Last obert F. Hammerstiel wurde 1957 in Pottschach (AT) geboren; er lebt und arbeitet in Wien. In seinem künstlerischen Werk, bestehend aus fotografischen, filmischen und installativen Arbeiten, setzt er sich mit der Sehnsucht des Menschen nach Glück, Geborgenheit, Sicherheit und Idylle und den damit verbundenen Wunschprojektionen auseinander. Die Erkenntnis der limitierten Existenz und des ausweglosen Gefangenseins im sisyphushaften Kreislauf des Lebens sowie eine zunehmende Orientierungslosigkeit in einer als schwer zugänglich empfundenen Welt führen die Menschen zur Flucht vor der Realität in illusionäre Ersatz- und Rückzugswelten, basierend auf Waren, die die Konsumindustrie werbewirksam anbietet. Zu diesen Surrogaten gehört das private Heim, das der retrospektiven Schau des Künstlers in der FOTOGALERIE WIEN den Titel gibt: Home at Last („Endlich zu Hause!“). Das Eigenheim wird von seinen Bewohnern nicht nur liebevoll gestaltet und bis hin zur Sterilität geputzt und aufgeräumt, sondern oft auch in extremer Weise geschützt – Cocooning und zugleich Abschottung durch hohe Hecken und Alarmsysteme zugleich. Diese ambivalente, heimelig-unheimliche Situation thematisieren u.a. die Installation Private Territory III sowie das großformatige Foto aus der vierteiligen Serie Make Yourself at Home VII in besonders eindringlicher Weise. In weiteren Serien thematisiert Hammerstiel die unterschiedlichen, für das eigene Heim geschaffenen Ersatzwelten. Artifizielle, massengefertigte oder vom Menschen auf eine Norm zurechtgetrimmte Zierpflanzen, die die Sehnsucht nach dekorativem Gestalten zeigen, werden durch die werbeästhetische „Porträtierung“ vor weißem Hintergrund als Wunschprojektion und Täuschung, als Illusion einer perfekten Natur entlarvt (u.a. Trust Me,Yucca). Das Haustier als Beschützer und Freund des Menschen (u.a. Transponder, A Dog’s Life, Rex) oder der liebevoll gestaltete Garten – mit perfekt gestutzem Rasen, massenproduzierten Spielgeräten und cleanem Swimmingpool – als von der Außenwelt getrenntes Freizeitareal (u.a. Playground III, Warum bin ich nicht überrascht?) können weitere „Haltegriffe“ der Menschen sein. Auch wenn es sich bei diesen nur um vorproduzierte, vorgedachte, die Sehnsüchte der Menschen bedienende Stereotypen handelt, so sind die Menschen ohne diese Surrogate – Tücke der Existenz – hilflos ihrer Angst vor dem Ungewissen ausgeliefert. In seinen Arbeiten bewegt sich Hammerstiel zwischen Inszenierung und Vorgefundenem, zwischen Fiktion und Realität, und erreicht tiefe Einsichen über unser Leben, unsere Sehnsüchte und Hoffnungen.