EIKON #119
Künstler | Natascha Auenhammer | Peter De Meyer | Michail Michailov | Eva Schlegel | Sinta Werner |
Sabine Adler | Carl Aigner | Daniel Blochwitz | Simon Bowock | Nela Eggenberger | Anna Fliri | Tobias Ginele | Matthias Harder | Margarete Jahrmann | Ansuchka Koos | Helena Lang | Katharina Manojlovic | Gerald Matt | Margit Mössmer | Christina Natlacen | Susanne Neuburger | Richard Rella | Roland Schöny | Walter Seidl | Magdalena Vukovic | Sabine Winkler | Margit Zuckriegl
Sprachen | Deutsch / Englisch
Format | 280 x 210 mm
ISBN | 978-3-904083-12-6
96 Seiten
Preis: € 15,00 (inkl. 10% USt)
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PORTFOLIO
Michail Michailov | Walter Seidl
Eval Schlegel | Geralt Matt
Sinta Werner | Katharina Manoijlovic
Natascha Auenhammer | Christina Natlacen
Peter De Meyer | Nela Eggenberger
PROJECTS
Anja Manfredi | Anna Fliri
WERKPORTRAIT
Sergei Sviatchenko | Margit Mössmer
ARTS & STUDIES
Prototypen Experimenteller Spielkulturen | Margarete Jahrmann
IM FOKUS: Human Enhancement
Künstlerische Reflexionen über Selbstoptimierung und Smart Aging | Sabine Adler, Tobias Gingele, Anuschka Koos
AUSSTELLUNGEN
AUGENBLICK! Straßenfotografie in Wien | Magdalena Vukovic
HOW TO WIN at Photography | Simon Bowcock
NO DANCING ALLOWED | Sabine Winkler
AMERICAN PHOTOGRAPHY aus der Trevor Traina Collection | Carl Aigner
LADIES AND GENTLEMEN Das fragile feministische Wir | Roland Schöny
TRAIN ZUG TRENO TREN Freie Bahn | Daniel Blochwitz
DIE DAMEN | Margit Zuckriegl
TERMINE
mit Stephanie Herrmann
COLLECTOR'S EDITION
Diana Karklin: Undo Motherhood
PUBLIKATIONEN
HANSGERT LAMBERS Verweilter Augenblick | Matthias Harder
MARIELIS SEYLER Momentum Frau | Richard Rella
Geschäfte mit Kopien: der "Fotografische Kunstverlag Otto Schmidt" | Susanne Neuburger
Editorial
Der Wunsch nach Unsterblichkeit ist bekanntlich so alt wie die Menschheit selbst. In unserer hochtechnisierten Zeit sind es faszinierende neue Forschungsergebnisse, welche den alten Traum vom ewigen Leben aktuell wieder aufkeimen lassen. Vielleicht kam der Fotografie ursprünglich auch bei diesem Bestreben eine nicht zu unterschätzende Rolle zu – immerhin ließ sich dank ihrer Erfindung das menschliche Antlitz erstmals aufzeichnen und für die Nachwelt konservieren. Heute sorgt das digitale Ebenbild für eine bisher unbekannte Beständigkeit: Das Alter Ego in den sozialen Medien kann auch weit über das Ableben seines/seiner Erschaffer:in hinaus existieren und als einmal erstelltes „Profil“ theoretisch ewig Teil seiner Community bleiben. Es scheint (sofern es der Menschheit nicht demnächst gelingt, sich durch die von ihr heraufbeschworenen Krisen – Klimanotstand, Pandemien oder Kriege – selbst auszurotten), als ob die Chancen für ein Fortleben nach dem Tod so gut stünden wie nie. Angeregt von diesen Beobachtungen präsentiert eine ambitionierte Institution in München, die seit jeher an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft operiert, aktuell eine Ausstellung zum Thema „Human Enhancement“. Ausgehend von neuesten Forschungserkenntnissen werden die Möglichkeiten des (verbesserten) Alterns oder die Formen der Konservierung des (mentalen wie körperlichen) Selbst diskutiert. Die Schau „Alter + Ego“ in der ERES-Stiftung, in die historische Zeichnungen ebenso eingebunden werden wie Konzepte jüngster medizinischer Untersuchungsmethoden und die zugleich mit einem von profilierten Wissenschaftler:innen aufbereiteten Rahmenprogramm aufwartet, bietet noch bis Oktober die Gelegenheit, tief in diese Materie einzutauchen. Inwieweit diese Utopien auch von der zeitgenössischen Kunst rezipiert werden, ist dabei Fokus des Programms – und auch der vorliegenden Heftausgabe.
Nela Eggenberger
für EIKON, September 2022